Tim Uhlemann – Gekommen um zu bleiben.

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Moin und Ahoi liebe Leser. Letztens hatte ich eine Begegnung der besonderen Art. Nein, mir ist keiner beim Einkaufen in die Hacken gefahren. Ich durfte den Godfather of Auswandering kennenlernen. Jemanden der einen Conny Reimann vom Thron stoßen würde und selbst den größten Auswanderer, wenn auch etwas ungewollt, Robinson Crusoe direkt ins Abseits stellen würde. 

Ein gewisser Tim Uhlemann, den Dänemarkfreunden hier unter uns sicher ein Begriff, schrieb mich auf einer dieser Plattformen an und wir kamen ins Gespräch. Zu erst dachte ich, der wolle nur Autogrammkarten von mir, aber die Konversation war dermaßen tiefsinnig, belebend und erheiternd, das ich dieses wahnsinnige Stück Literaturgeschichte, welches der Herr verfasst hatte, unbedingt lesen wollte.

Dieser Tim Uhlemann nimmt uns in seinem Buch mit auf eine Reise an die westliche Nordseeküste, um genauer zu sein nach Hvide Sande. Sehnsuchtsort zahlreicher, schaulustiger Touristen die die umliegenden Ländereien zu jeder Jahreszeit überströmen, ausgerechnet hierher, ans Ende der Welt, verschlug es den tapferen Recken aus dem Ruhrgebiet!

Gut, es ist nicht das Ende der Welt, es fühlt sich vielleicht im Winter so an, wenn die Stürme über die Nordsee peitschen und die Küste wieder einmal unvorhersehbar verändern. Und genau das macht das Buch auch so lesenswert. Herr Uhlemann gelingt es ebenso in kurzweiligen Kapiteln lustige Anekdoten über das Auswandern in eines der schönsten Länder der Welt mit hart recherchierten Fakten und nützlichen Informationen über das Land zu verknüpfen.

Wusstet ihr das man das Festzelt beim Hafenfest von Hvide Sande gefälligst mit den Worten: „Mädels, wer hat hier den Abschleppdienst bestellt?“ betritt? Oder wie man in den innersten Kreis der Dänen aufgenommen wird? In dem man bei der Einweihung eines Heizpilzes, Ausführung Deluxe ,mit wechselnden Stimmungslichtern und MP3 Anschluss, zugegen ist. Ganz nebenbei gibt es den wichtigsten aller Ernährungstipps für das skandinavische Nachbarland. HotDogs wurden nur für die Deutschen erfunden und enthalten alles, was man sonst nicht verwenden darf. Fakt! Hoffentlich ist euch jetzt nicht die Röstzwiebel aus dem OLiBa gefallen!?

Und dann, plötzlich, Trommelwirbel. Übergang. Plötzlich finden wir uns im Bauch eines Fischtrawlers wieder, die beeindruckende Arbeit der Fischer von Hvide Sande wird anhand des Entladens des frischen Fanges beschrieben. Fast sieht man ihn, den Herr Uhlemann, hochgewachsen, Kreuz wie ein Bär und einen Vollbart um den ihn jeder Wikinger beneiden würde. Ein Knochenjob der wohl jedes Fitnessstudio als unnötig abstempeln würde. Dazu eine Reise durch Fischfangquoten der EU und Probleme vor der die traditionelle Fischerei, nicht nur im Hafen Hvide Sande, steht.

Ich lese von Dünenvogten, jenen Menschen denen die Aufgabe zugeteilt wurde, die Küsten vor der Verlagerung und Versandung ins Landesinnere zu bewahren. Das mit gezielten Pflanzungen um jeden Zentimeter der Küste gekämpft wird. 

Lese von den Widrigkeiten bei der Anmeldung von Fahrzeugen auf dem dänischen Amt. Lese vom Lernen der dänischen Sprache, beschrieben als eine der am schwerst zu lernenden Sprachen der Welt. Wie bitte? Veto, Herr Uhlemann. Ich durfte schon E-Mails auf dänisch verfassen, da wusste ich noch gar nichts von Sprachkursen.

Nebenbei erläutert Herr Uhlemann das dänische Schulsystem, erklärt wie man sich als echter Däne auf Mallorca zu erkennen gibt. Vermag mit seinen Worten den billigsten Wein Someliermäßig schön zu reden, nimmt mich mit auf einen Marathon am Strand. Was für eine Maschine! Der Mann muss Beine wie Straußenvogel haben. Halb Mensch, halb Maschine. Überlegt mal! Ein Marathon am Strand. Das ist schon ohne Strand die Hölle. 

Liebe Dänemarkfreunde. Dieses Buch ist nicht nur für Auswanderer. Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an ein Land mit Ecken und Kanten. Aber an das schönste Land der Welt. 

Danke. Herr Uhlemann!

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