Hej Dänemark Venner! Wir waren jetzt an der Nordsee . Wir waren an der Ostsee und wir waren auch wieder an der Vrist . Zwischenzeitlich haben wir mal einen Fleck Dänemark ausprobiert, der dem einen oder anderen relativ unbekannt sein dürfte. Langeland. Diese beeindruckende Insel liegt südöstlich von Fünen und gehört zur dänischen Südsee. Angebunden über eine Brücke ist man sehr schnell auf Fünen und in Odense. Mit einer Länge von 50 km und einer Breite von circa 11 km, gehört Langeland zu den größeren Inseln Dänemarks. Aus östlicher Richtung erreicht man die Insel mit der Fähre von Lolland über den Langelandsbelt.
Wir entschlossen uns 2010 unseren Weihnachtsurlaub und Sylvester auf Langeland zu verbringen. Bei der Buchung des Ferienhauses konnten wir nicht ahnen, dass wir mitten im letzten großen Schneechaos, weiße Weihnachten feiern würden.
1. Die Anreise
Pünktlich zur Anreise setzte in der Nacht heftiger Schneefall und Sturm ein. Ich setzte mich morgens zusammen mit unserem Weihnachtsbaum ins Auto und fuhr schonmal vor. Mit der Fähre von Puttgarden nach Rødbyhavn. Pikanterweise musste ich am Tag der Anreise noch arbeiten gehen. Den unregelmäßigen Lesern sei erklärt, dass ich in Dänemark mein Geld verdiene.
Meine Frau, die Kinder und meine Schwiegermutti machten sich mittags auf den Weg um mich von der Arbeit abzuholen.
Zu diesem Zeitpunkt lag der Schnee so hoch wie schon lange nicht mehr. Im Konvoi machten wir uns auf den Weg Richtung Nakskov um die Fähre Richtung Langeland zu nehmen. Unterwegs wurde der Wind immer stärker, die Schneeverwehungen auf den Straßen wuchsen und neben den Straßen lagen einige, liegengebliebene und verlassene Fahrzeuge.
In Nakskov mussten wir feststellen, dass das Wort Fähre wohl etwas übertrieben ist. Nussschale traf es eher. Als wir auf dem Dampfer die offene See erreichten, stellte sich heraus das Nussschale nicht annähernd zutreffend war. Das Schiff wurde zum Spielball der Wellen und wir die Protagonisten im Film „Der Sturm“. Die gesamte Familie musste sich einiges durch den Kopf gehen lassen. Alle?
Nein, ein tapferer Viel-Seefahrer trotzte den Widrigkeiten und konnte sich um den Jüngsten kümmern. Ein Seebär von Offizier hatte dann schließlich Mitleid mit dem unseren Zwerg und verriet uns einen äußerst nützlichen „Lifehack“: Auf dem Achterdeck gab es ein Federpferd. Ihr kennt das bestimmt vom Spielplatz. Dort gibt es das auch als Motorrad auf dem die Kinder hin und her Wippen. Laut dem Offizier sollte das der Übelkeit entgegen wirken. Und siehe da, dem Zwerg ging es wieder gut. Fröhlich wippend. Mir leider nicht. Ich sah entweder tosende schwarze See oder schwarzen Himmel. Dazwischen bäumte sich das Heck des Schiffes meterhoch auf See.
Langeland erreichten wir mit wackligen Beinen und meine Frau überließ mir das erste Mal freiwillig das Lenkrad ihres Autos. Wahnsinn.
Außerdem haben wir Familienmitglieder die keine Fähre mehr benutzen möchten. Das schränkt die Auswahl an Reisezielen natürlich erheblich ein.
2. Langeland
Auf Langeland fällt man gleich in die Hauptstadt Rudkøbing ein. Von hier führt auch die Brücke nach Fünen. Rudkøbing bildet die Inselmitte. Von hier aus verkehren auch die Fähren Richtung Æro. Enge Gassen und alte Gebäude laden zum Bummeln und Verweilen in der Stadt ein.
Wir haben dort unseren Schlüssel für das Ferienhaus abgeholt und machten uns weiter auf die abenteuerliche Reise Richtung Norden.
Mittlerweile waren nur noch die Hauptverkehrsstraßen vom Schnee befreit und links und rechts blinkten die Räumfahrzeuge in fortlaufender Tour.
Unser Ziel: Das Ferienhausgebiet Stoense Udflyttere im Norden der Insel. Leider liegt das Gebiet abseits der Hauptverkehrsstraßen was das Fahren im Schneechaos nicht einfacher machte.
So fanden wir uns auf einer ungeräumten Nebenstraße wieder. Wobei Straße wohl etwas hoch gegriffen war. Links und rechts säumten einige Holzpfosten den Weg und ließen unter dem Schnee eine Straße vermuten. Da half nur Augen zu und durch. Gas geben und das Beste hoffen. Denn Anhalten hätte Festsitzen bedeutet.
Wir erreichten das Ferienhausgebiet und mussten feststellen das unser Haus leider auch verschneit war. Einen Weg zum Haus, einen Parkplatz? Leider unter einem Meter Schnee begraben.
Ein Anruf bei der Ferienhausvermittlung verlief recht unbefriedigend. Kein Räumdienst auf unbestimmte Zeit und keine Schaufel im Haus. Unsere Autos ließen wir auf der Straße stehen. Den Weihnachtsbaum und die Sachen trugen wir, durch den Schnee stapfend, zum Haus.
3. Im Winterurlaub
Am nächsten Morgen offenbarte sich die ganze Schönheit der Umgebung. Das Wetter hatte sich beruhigt. Strahlender Sonnenschein und eine prächtige Schneedecke entschädigten für jegliche Strapazen der Anreise. Ein Blick vor das Haus offenbarte aber das nächste Dilemma. Die Autos blockierten immer noch die Straße und einen Weg zum Haus gab es nicht.
Jetzt zahlte sich meine neue Superkraft aus. Ich spreche nämlich Dänisch und konnten einen dänischen Ferienhausbesitzer davon überzeugen, mir eine Schaufel auszuleihen.
Glücklich machte ich mich daran einen Parkplatz und einen Weg zum Haus anzulegen.
Als nächstes Stand der Anruf bei meinen Eltern auf dem Programm. Oma und Opa wollten nachreisen und wenn sie schon bei uns zu Hause vorbeikommen, könnten sie doch gleich die Schlitten aus der Garage mitnehmen. Wir waren ja nun im Winterurlaub!
In Teil 2 erfahrt ihr was man alles auf der Insel anstellen kann, welche Orte empfehlenswert sind und wie cool es ist die Dünen mit dem Schlitten herunterzufahren oder nach dem Saunabesuch in Badehose einen Schneeengel zu machen.
Oder du schaust dir mal an wie das Ganze im Sommer aussieht: Sommerurlaub auf Langeland
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#NordischbyNature