Hey und velkommen zu einer neuen Ausgabe Dorfworker erkundet Dänemark. Dieses Mal zieht es uns auf die dänische Nordseeinsel Rømø. Malerisch über der Insel Sylt gelegen, ist Rømø ein bisschen die entspanntere Version der beiden. Wir haben auf der Insel Weihnachten und Sylvester 2012 verbracht und na ja, lest selber.
1. Rømø
Rømø ist quasi die langweilige Version von Sylt. Puh, jetzt ist es raus. Einige von euch werden jetzt sofort den Artikel wegdrücken, die anderen schenken sich Tee nach und lehnen sich zurück. Ja, die Insel ist ein wenig langweilig. Das fängt schon bei der Anreise an. Hier fährst du nicht dramatisch im Sonnenuntergang und Sturm mit dem Autozug, hier reist du über einen 9 Kilometer langen Damm an. Ja, und da bist du halt da. Eine Kreuzung, zwei Tankstellen. Sehr unspektakulär. Aber das ist der Charme der Insel. Hier fährst du hin, wenn du entspannen möchtest. Wenn du dein Auto am Strand fahren willst, wenn du das Wattenmeer erleben möchtest und wenn du deine Ruhe haben möchtest.
2. Was mach man auf so einer Insel?
Bist du erstmal an der Kreuzung vorbei und hast vergessen zu blinken, geht’s geradewegs nach Lakolk. Rechter Hand ein riesiger Campingplatz, Linker Hand die Ferienhäuser und straight Forward geht’s auch schon direkt zum Strand. Parkplatz suchen brauchst du nicht. Handtücher werden neben dem Auto an der Waterkant ausgerollt. Richtig gehört. Hier darfst du mit dem Auto am Strand fahren. Unterbodenschutz bitte nicht vergessen. Salzwasser soll nicht so gut sein. Ach ja, der Wind! Lackschäden im Sturm müssen einkalkuliert werden.
Und auch wenn du denkst, Freiheit, endlich! Ein wenig Obacht sollte man trotzdem geben. Ich erinnere mich gern an den deutschen Vati, der seinen Sohn ans Lenkrad ließ und dazu auch noch ein „büschen“ zu viel Promille hatte. Um das mal norddeutsch auszudrücken. Da versteht die dänische Polizei keinen Spaß und kann im Extremfall das Auto zur Versteigerung preisgeben.
Im Süden findet sich der Hafenort Havneby. Von hier geht’s auch Richtung Sylt. Zum Tagesausflug oder ich hörte auch schon von Leute, die diese Route nach Sylt nehmen, um den obligatorischen Wartezeiten am Syltshuttle aus dem Weg zu gehen. Ansonsten gibt’s hier direkt am Wasser sehr interessante Ferienhausarchitektur zu bestaunen. Restaurants und Geschäfte runden das Bild vom Ferienort ab. Aber lasst uns wieder Richtung Norden fahren. Im Sommer macht das mit dem Fahrrad bestimmt Spaß, um die Weihnachtszeit kann ich mir echt wärmere Freizeitaktivitäten vorstellen. Linker Hand kommen wir an der Rømø Kirke vorbei. Einer dieser typisch dänischen weiß gestrichenen Kirchen. Aber das Besondere sind die Grabsteine einiger Walfangkapitäne, die vor der Witterung geschützt an der Nordseite der Mauer befestigt sind. Die Grabsteine wurden schon zu Lebzeiten von den Kapitänen organisiert und verziert. Einige erzählen das Leben oder Geschichten aus der Zeit.Hier liest du mehr darüber.
Im Norden finden sich die Orte Toftum und Bolilmark wenn es jetzt schon ruhig war, wird hier nochmal ne Schippe draufgelegt. Entspannung pur. Spaziergänge in den weitläufigen Heideanlagen oder kargen Nadelwäldern lassen erahnen, dass es die Natur hier nicht einfach hat. In Toftum befindet sich Dänemarks kleinste und älteste Schule. Natürlich wird hier heute keiner mehr eingeschult, nun ist sie Teil vom dänischen Nationalmuseum. Hier findet sich auch der Kommandørgården. Ein einzigartiges Heimatmuseum mit einer Daueraustellung über den Walfang.
Ihr merkt schon, das Thema Wale taucht hier immer wieder auf. Der Walfang ist mit der Insel ganz stark verbunden. Siedelten schon ab dem 13. Jahrhundert Menschen auf der Insel ging es ab dem 17. Jahrhundert steil bergauf. Viele der Bewohner dienten auf den Walfangschiffen und verdienten sehr viel Geld, was sich in den Häusern der Seefahrer widerspiegelte. Einige brachten Walknochen mit von ihren Reisen und so gibt es auch noch heute in Juvre einen Zaun aus Walknochen.
3. In der Heide
Besonders schön lässt es sich in der Heide spazieren gehen. Hier gibt es sogar Berge. Klingt komisch, aber der Stagebjerg, Spidsbjerg und Højstbjerg bieten einen fantastischen Rundum Blick über die Insel. Auf 18 Metern Höhe. Und nicht zu vergessen: Meine Steine. Dänemarkfans werden sicher schon einige dieser Steine an verschiedenen Orten gesehen haben. Die geodatischen Messpunkte mit der Metalltafel finden sich hier auf dem Stagebjerg und dem Højstberg. Sei doch so nett und schicke mir ein Foto von dem Stein, dann füge ich ihn der Sammlung hinzu.
4. In der Nähe
Für Tagesausflüge in die Umgebung eignen sich hervorragend die älteste Stadt und einst bedeutendste Stadt Dänemarks, Ribe. Bummeln in den alten Gassen oder an den Kanälen ist immer wieder ein Muss. Ein Stück weiter findet sich Esbjerg mit der längsten Einkaufsstraße des Landes und unserem Lieblingsmuseum . Aber dem hatte ich auch schon mal einen eigenen Artikel gewidmet. Von Esbjerg ist auch nicht mehr weit bis auf die Insel Fanø. Eine weitere bezaubernde Insel im Wattenmeer. Auch hier darfst du dich mit dem Auto am 12 Kilometer langen Strand austoben. Oder wie wäre es denn mit einem Ausflug ins Ribe Wattenmeerzentrum? Eine einzigartige Ausstellung über das Wattenmeer. Wer es aktiv mag, tobt sich beim Bowling oder
5. Die Überraschung
Wir verbrachten einen wunderschönen Urlaub über den Jahreswechsel auf der Insel Rømø. Leider stimmte irgendetwas mit der Heizung des Pools nicht und das dicke Ende gab es dann bei der Nebenkostenabrechnung vom Ferienhaus. 700 Euro sollten nachgezahlt werden. An Ort und Stelle. Nebenkosten in dieser Höhe haben andere im ganzen Jahr. Das trübte natürlich unseren Blick auf den Urlaub ein wenig und ist der Grund warum wir jetzt immer im Vorfeld erfragen.
6. Fazit
Ruhe und Entschleunigung findest du auf der Insel Rømø. Und mal ehrlich, was gibt’s schöneres, als sich im Herbst den Sturm am Strand um die Nase blasen zu lassen, um sich später am Kamin wieder aufzuwärmen? Was habt ihr für Erfahrungen auf Rømø gemacht? Wie fandet ihr es? Ich war ja nun zur Weihnachtszeit dort und mich würde interessieren wie es dort im Sommer aussieht.
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