Morden im Norden – Bücher die Du als Nordic-Wannabe gelesen haben musst. Teil 2

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Morden im Norden - Bücher die Du als Nordic-Wannabe gelesen haben musst. Teil 2

Hallo liebe Lesefreunde. Herzlich willkommen zu Teil 2 meiner „Nordic-Wannabe“ Reihe. Morden im Norden! Bücher die du unbedingt gelesen haben solltest, wenn du auf dem Weg nach Norden bist. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Im ersten Teil  ging es ausschließlich um Krimis und Thriller. Heute gibt es aber auch etwas für Anti-Kriminalisten. Viel Spaß beim Stöbern.


1. Jonas Jonasson

Jonas Jonasson hat mich schon mit dem Titel seines ersten Buches fasziniert. „Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Der 99-jährige Allan steigt kurz vor seinem hunderten Geburtstag aus dem Fenster seines Altenheims und verschwindet in der schwedischen Einöde und stolpert über einen Koffer voller Geld, einen Elefanten und etliche schräge Gestalten die ihn auf seiner Reise begleiten. Nebenbei wird die Lebensgeschichte von Allan erzählt. Und das ist nicht weniger als die geschichtliche Abhandlung des vergangenen Jahrhunderts. Angefangen von der Rettung Francos im spanischen Bürgerkrieg, über den entscheidenden Hinweis zur Spaltung von Uran in Los Alamos, der Rettung von Mao’s geliebter in China, Inhaftierung im Iran und einer Entführung auf ein russisches Atom-U-Boot um die Machthaber im Kreml an bei der Entwicklung der Atombombe zu helfen.
Zwischenzeitliche Agententätigkeiten für die CIA wechseln sich mit Lageraufenthalt in Sibirien, mit anschließender Flucht und Treffen mit Kim-IL-sung. Auch am Abrüstungsabkommen zwischen der Udssr und USA ist Allan direkt beteiligt. Bezeichnet das Allan für die Schweden keine Atombombe entwickeln konnte, da sie schlichtweg seine Fähigkeiten verkennen.
Lass dich mitnehmen auf ein rasantes Road-Movie mit garantierten Lachanfällen. 

Der zweite Roman, „Die Analphabetin, die Rechnen konnte“, steht dem Hundertjährigen in nicht nach. Die 15-jährige Nombeko ist recht erfolgreich als Chefin eines Latrinenentleerkommandos in Soweto unterwegs. Diesen Posten hat sie aufgrund ihrer hervorragenden Recheneigenschaften inne. Leider wird sie vom einem betrunkenen Ingenieur angefahren. Trotz gebrochenen Arm, Bein und Kiefer wird sie schuldig gesprochen und muss ihre Strafe beim Ingenieur als Putzhilfe abarbeiten.
In der Forschungsanlage des Ingenieurs ist nach ein paar Zwischenfällen, eine Atombombe zu viel. Diese wird von Nombekos chinesischen Freunden in der Poststelle verwechselt und reist anstatt Antilopenfleisch mit Nombeko nach Schweden.
In Schweden lernt Nombeko Holger und seinen Zwillingsbruder Holger kennen. Gemeinsam holen sie das Antilopenfleisch, welches eigentlich die Atombombe ist, aus der israelischen Botschaft. Allerei Verwirrungen später, landet die Bombe anstatt eines Volvos in China, Nombeko wird schwedische Botschafterin in Johannesburg. 
Jonas Jonasson hat es erneut geschafft, politische Ereignisse und ihre Entwicklungen mit dem Schicksal von einem liebenswerten Charakter zu verknüpfen und schließt nahtlos an sein Debüt Roman an. Ich habe herzlich gelacht. Und hoffe ihr auch.

2. Jan Guillou

Hast Du Lust auf ein „büschen“ nordische Geschichte und Kultur? Dann solltest du mal bei Jan Guillous „Kreuzritter“ Reihe rein lesen. Erzählt wird die Geschichte von Arn Magnusson und Cecilia. Beiden wird nach einer Sünde auferlegt 20 Jahre Buße zu tun. Arn als Tempelritter im heiligen Land und Cecilia im Kloster. Beide arbeiten auf den fernen Tag hin, an dem beide wieder vereint sind. Arn im Kampf gegen Paladins schiere Übermacht und Cecilia in der erzwungenen Einöde des Klosters. Ein historisches Epos was ich gerade zu verschlungen habe. In der Arn Magnusson Reihe sind 4 Romane erschienen, „Aufbruch“, „Verbannung“, „Rückkehr“ und „das Erbe“.
Desweiteren hat Jan Guillou die sogenannte „Coq-Roque“ geschrieben. In die Romane um den Top Agenten Carl Gustav Gilbert Graf Hamilton habe ich kurz eingelesen, habe aber keinen Zugang gefunden. Schade, nach der Arn Reihe hatte ich einen ähnlichen Schreibstil erwartet.

3. Jo Nesbø

Jetzt kommt endlich mal was aus Norwegen. Jo Nesbö mit seiner Harry Hole Reihe. Vom üblichen Heldenkommissar ist Harry weit entfernt. Dem Alkohol nicht abgeneigt, chaotisch und Autoritäten missachtend, ermittelt sich Harry durch Australien (Der Fledermausmann) und Norwegen. Schon vom ersten Band der Thriller Reihe ist abzusehen das sich Hatty in einer permanenten Abwärtsspirale befindet, dessen Ende eigentlich nur der direkte Weg ins Verderben sein kann. Um so verwunderlicher das dieser Tage ein neuer Harry erschien (Durst). Trotz seiner Fehler finde ich Harry äußerst charismatisch und liebenswert. Er steht auf unkonventionelle Weise für seine Freunde und Prinzipien ein. Fazit: Unwiederstehlicher Charakter mit packenden Fällen und fortlaufender Hintergrundgeschichte. 

Ein weiterer Roman von Jo Nesbö, Headhunter, wurde auch erfolgreich verfilmt. In „Headhunter“ Roger ein gefährliches Doppelleben. Tagsüber der erfolgreiche Personalvermittler, Nachts der Kunstdieb, der seine Kunden um Ihre wertvollen Bilder erleichtert. Eines Tages trifft er auf … . Der hat noch einen „Ruben“ im Wohnzimmer hängen. Aber … scheint nicht der zu sein, der er vorgibt. Eine gnadenlose Jagd auf Leben und Tod beginnt. Der Film hat mich sehr beeindruckt. Keine „Der Alte“ Krimi Kantinenkost. Rasante Bilder, dramatische Szenen und eine fesselnde Geschichte. Wunderbar.

Jo Nesbo Der%20Schneemann

4. Arnaldur Indriðason

Der bekannteste Autor Islands erzählt in seinen Romanen die Geschichten der Kripo Reykjavik. Die in sich abgeschlossen Fälle, sind meist aus weiter Vergangheit die eher durch Zufall ans Licht geraten. Beleuchtet wird im Hintergrund die Geschichte von Kommissar Erlendur und die Beziehung zu seinen Kindern. Klasse geschriebene Krimigeschichten mit Themen der isländischen Geschichte. Mittlerweile sind um Erlendur und seine Geschichten 14 Bücher erschienen. Wer Island faszinierend findet, wird Arnaldur Indriðason lieben.

5. Anton Svensson

Anton Svensson ist hier zu Lande eher unbekannt. Wer auf Krimi-Couch nach skandinavischen Krimis sucht, wird nicht gleich fündig werden. Auch bei Wikipedia solltest du schwedisch können. Wobei Anton für das Pseudonym von Anders Roselund und Stefan Thunberg steht. Anders, investigativer Journalist, und Stefan der im Roman „Der Vater“ seine Familiengeschichte verarbeitet. Der Junge Leo war als Kind der Aufpasser für seine jüngeren Brüder. Insbesondere vor den gewalttätigen Übergriffen seines Vaters. Jahre später wird die Beziehung der Brüder auf eine harte Probe gestellt. Sie stehlen eine Ladung Waffen und beginnen die wahnwitzigste und skrupelloseste Serie von Banküberfällen die Schweden jemals gesehen hat. Erzählt wird die wahre Familiengeschichte in Rückblenden zur Kindheit von Leo bis zum furiosen Showdown.
Ein Buch das nicht nur auf Grund der wahren Geschichte fesselt.

6. Cilla und Rolf Börjlind

Familie Börjlind wird nicht jedem ein Begriff sein, kennen wird man sie aber dennoch. Die beiden arbeiten eigentlich als Drehbuchautoren und zeichnen sich für mehrere Teile der Kommissar Beck Reihe verantwortlich. Erst vor wenigen Stunden habe ich den ersten Teil Ihrer Reihe um die Polizeianwärterin Olivia Rönning beendet. Olivia beginnt im Rahmen einer Sommeraufgabe, Ermittlungen in einem ungelösten Mordfall. Eine Frau wurde vor Jahren unter ungeklärten Umständen auf einer entlegen Insel brutal ermordet. In Stockholm kommt es zu einer Reihe brutaler Überfälle. Mit Hilfe des gefallen Mordermittlers Tom Stilton, dem undurchsichtigen Marokkaners Abbas und der Kommissarin Mette, gelingt es Olivia den Fall neu aufzurollen. Ein spannend geschriebener erster Teil mit unvorraussehbaren Ende. Klasse. Das der Spannungsbogen bis zur letzten Seite anhält, hatte ich schon lange nicht mehr.
Ich freue mich auf die nächsten Teile!#NeverStopExploring
#NordischbyNature

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